Wie wir arbeiten

Die Belegabteilung für Neurochirurgie am St. Josefskrankenhaus besteht seit 1998 und hat sich auf die operative Behandlung von degenerativen Wirbelsäulenleiden spezialisiert. Hierzu gehört der auch in jungen Jahren sehr häufige Bandscheibenvorfall als auch die vorwiegend im mittleren und höheren Lebensalter vorwiegend auftretende Spinalkanalstenose der Hals- und Lendenwirbelsäule.

Ebenso behandelt werden klare segmentale Instabilitäten der Wirbelsäule. Häufig treten diese im Bereich der Lendenwirbelsäule in Verbindung mit einem Bandscheibenvorfall oder einer Spinalkanalstenose auf, nicht selten auch in Verbindung mit einer bereits seit Kindheit angelegten Fehlbildung.

Es besteht eine enge interdisziplinäre Kooperation mit allen Abteilungen des Hauses im Rahmen der belegärztlichen Behandlung der eigenen Patienten, aber auch der akutmedizinisch stationären Patienten der anderen Abteilungen.

Wir behandeln auf dem neuesten Stand der medizinischen Erkenntnisse. Dabei müssen die angewendeten Verfahren ihre Wirksamkeit wissenschaftlich nachgewiesen haben. Wir arbeiten operativ minimalinvasiv mikrochirurgisch unter Verwendung moderner perkutaner Zugangssysteme und dem Operationsmikroskop. Das bedeutet kleine Schnitte, kleine Wunden, kurze Erholungszeiten, deutlich herabgesetzte Risiken für Wundinfektionen, Vernarbungen und Anschlussprobleme der Wirbelsäule durch Schonung der Muskulatur und der Bänder. Bewegungserhaltende Techniken werden favorisiert eingesetzt.

Zum Thema chronische Rückenschmerzen

Viele Patient:innen kommen zu mir, die unter langjährigen Rückenschmerzen leiden. Häufig wurde schon vieles an medizinischen Behandlungen ausprobiert und das Ergebnis war nicht zufriedenstellend. Häufig wird mir auch berichtet, dass die Wirbelsäule selbst oder einzelne Strukturen (z.B. „die Bandscheiben“ oder „die Arthrose“) für dieses Beschwerdebild verantwortlich seien – so war zumindest die Einschätzung bislang. Ganz häufig muss ich diesen Patient:innen Folgendes sagen:

Langzeitig bestehende Rückenschmerzen (d.h. Schulter-Nacken, im Bereich der Hals-, Brust- oder Lendenwirbelsäule bis zum Gesäß) gerade auch mit Anlaufschwierigkeiten morgens oder aus der Ruhe heraus, die ohne Ausstrahlung in die Arme bzw. die Beine lokal im Rücken oder im Schulter-Nackenbereich selbst verbleiben, haben nur in wenigen Fällen mit der Wirbelsäule selbst zu tun. Häufigster Verursacher dieses Beschwerdebildes ist der Muskel-Bandapparat, der die Wirbelsäule umgibt. „Der Rücken“ besteht vor allem aus diesen Strukturen. Trotzdem wird gerne mit dem Finger auf die Wirbelsäule gezeigt.

Als Neurochirurg operiert man nur sehr selten nur aufgrund von Rückenschmerzen an der Wirbelsäule. Es gibt immer Ausnahmen. Es muss aber bei degenerativen Erkrankungen eigentlich immer und fast zwingend eine neurologische Beschwerdesymptomatik damit zusammenhängen, als Hinweis auf eine klare Beteiligung der nervalen Strukturen, die von der Wirbelsäule umgeben oder mit ihr verbunden sind. Dies äußert sich in Beschwerden und Symptomen, die häufig über die eigentlichen Rückenschmerzen, die natürlich ebenfalls vorhanden sein können, hinausgehen.

Ob eine solche Situation vorhanden ist oder nicht, ist nicht immer einfach einzuschätzen und deswegen wird häufig auch meine Expertise hinzugezogen, um eine solche Situation auch nicht zu übersehen bzw. zu sichern. Das ist auch für die zuweisenden ärztlichen Kollegen sehr hilfreich. Häufig sind aber die Patienten dann sehr enttäuscht, wenn ich feststellen kann, dass meine operative Expertise in Ihrem Fall nicht benötigt wird. Grundsätzlich finde ich eigentlich, dass dies eine gute Nachricht ist. Das Beschwerdebild muss dann auf eine andere Art und Weise weiterbehandelt werden und hierzu kann ich häufig durchaus auch einmal Hinweise geben.

Ich muss aber um Verständnis bitten, wenn ich dieses dann auch in andere Hände weiter- oder zurückgebe, da die besondere Expertise dieser spezialisierten Praxis in der operativen Behandlung liegt. Ich bin relativ direkt in der Ansprache und weiß, dass manche Menschen damit Probleme haben, gerade wenn ich die Erwartungshaltung nicht erfüllen kann. Es geht aber immer darum, zu sagen, was der Patient von mir hören muss und nicht, was er hören will. Sonst kommt er mit seinem Problem nicht weiter.

Bewertungsportale und Internet

Natürlich versuchen sich die Menschen in der heutigen Zeit über das Internet zu informieren. Dies ist in der Medizin nicht anders als beim Einkaufen. Dass man als Arztpraxis von Bewertungsportalen ohne Zustimmung gelistet, genannt und entsprechend auch durch Patienten-Feedback bewertet wird, muss akzeptiert werden in einer freien Gesellschaft. Eine aktive Beteiligung an diesen Bewertungsportalen, auch durch Einkaufen von Leistungen zur Verbesserung des Profils im Sinne von Werbung, lehnt diese Praxis ab. Eine Bewertung sagt meistens mehr über den/die Autor:in selbst aus, als über die bewertete Institution/Person. Wir wehren uns daher nicht gegen negative Bewertungen und akzeptieren sie als Folge, wenn Menschen auf Menschen treffen.