Ihr erster Besuch in unserer Praxis

Patientinnen und Patienten kommen zu uns, weil sie wissen möchten, ob eine operative Behandlung ihres Wirbelsäulenleidens sinnvoll und angezeigt ist.

Um diese Frage zu beantworten, muss zunächst eine korrekte Diagnose gestellt werden. Erst dann kann eine Therapie entwickelt werden. Viele Patienten kommen bereits mit einer Diagnose, die meistens auf einer Bildgebung basiert.

Tatsächlich lässt sich die Notwendigkeit einer operativen Behandlung nur in sehr wenigen Fällen allein auf der Bildgebung begründen. Absolut entscheidend für die korrekte Diagnose ist das Beschwerdebild (die Symptome) und die klinisch-neurologische Untersuchung, die mit einem solchen bildgebenden Befund korrelieren müssen.

Wir nehmen uns für Ihre erste Vorstellung viel Zeit. Aber auch diese Zeit ist begrenzt und Sie können uns helfen, indem Sie sich auf Ihren Termin vorbereiten. Beachten Sie hierzu bitte die Informationen zum Ablauf und den typischen Fragen, die Ihnen gestellt werden können.

Was wird benötigt?

  • Eine Überweisung vom Facharzt oder Hausarzt, wenn Sie als Patient im Hausarztmodell versichert sind
  • Ein aktuelles (max. 6 Monate altes) MRT des betroffenen Wirbelsäulenabschnittes. Nur in Ausnahmefällen – wenn eine MRT aus medizinischen Gründen nicht durchgeführt werden kann, z.B. bei Herzschrittmachern – ist eine CT ausreichend.
  • Zusätzlich vorhandene Bildgebung, auch ältere Aufnahmen; dies ist besonders wichtig, wenn Sie bereits an der Wirbelsäule operiert wurden
  • Alle relevanten Vorbefunde und Therapieempfehlungen
  • Ein aktueller, elektronisch lesbarer Medikamentenplan vom Hausarzt, wenn mehr als drei Medikamente dauerhaft eingenommen werden.
  • Allergiepass, wenn vorhanden

Der Ablauf Ihrer Vorstellung

  1. Sie berichten über Ihre Beschwerden. Dabei sind folgende Informationen wichtig: Wie lange bestehen die Beschwerden, wo liegen die Beschwerden, nur lokal im Nacken oder Rücken, oder gibt es eine Ausstrahlung in die Arme oder Beine? Der Charakter der Schmerzen ist wichtig und wann sie auftreten. Ob in bestimmten Positionen, zu bestimmten Zeiten und ob sie durch bestimmte Dinge verbessert oder verschlimmert werden. Bei der Ausstrahlung in Arme oder Beine ist der Verlauf der Ausstrahlung wichtig. Sie müssen dies demonstrieren und zeigen. Neben Schmerzen gibt es auch Taubheit der Haut, Kribbeln oder auch Muskelschwäche. Jede einzelne dieser Eigenschaften wird durchgegangen. Es ist auch wichtig, zwischen diesen Qualitäten zu unterscheiden und diese nicht zu vermischen.
  2. Sie werden körperlich untersucht. In Abhängigkeit von den zuvor erhaltenen Informationen werden durch die Untersuchung gezielt weitere Erkenntnisse gewonnen.
  3. Es wird die mitgebrachte Bildgebung ausgewertet. Dabei kann es sein, dass ggf. weitere bildgebende Untersuchungen zunächst veranlasst werden müssen, um eine abschließende Beurteilung Ihres Leidens zu ermöglichen
  4. Sie erhalten entweder eine vorläufige Beurteilung, ggf. kann erst nach weiteren Untersuchungen eine fundierte Beurteilung und Diagnose und damit eine entsprechende Therapie erfolgen. Möglicherweise sind aber auch schon alle relevanten und notwendigen Informationen vorhanden, dann kann direkt eine Beurteilung und Therapieempfehlung gegeben werden.
  5. Im Falle einer operativen Therapieempfehlung kann Ihnen das notwendige Verfahren, der Ablauf, die Risiken und der Spontanverlauf ohne Operation geschildert werden. Das ist die Operationsaufklärung.
  6. Bei entsprechender Empfehlung und auf Ihren Wunsch kann ein Termin zur stationären Aufnahme und Operation vereinbart werden.

Typische Fragen, die Ihnen gestellt werden können

  • Seit wann haben Sie die Beschwerden und haben sich diese im Verlauf der Zeit geändert?
  • Wo genau strahlen die Schmerzen in den Arm/das Bein aus? Bitte zeigen Sie dies mit einem Finger.
  • In welchem Verhältnis stehen die lokalen Schmerzen im Nacken/Rücken zu den ausstrahlenden Beschwerden in den Arm/das Bein? 70:30? 60:40? 20:80?
  • Gibt es irgendeine Lage/Position/Tätigkeit, die die Beschwerden verbessert/verschlimmert?
  • Was haben Sie in letzter Zeit selbst an Eigenbeübung regelmäßig getan, unabhängig von evtl. Terminen beim Physiotherapeuten?
  • Wie sieht es neben Schmerzen mit der Sensibilität (Empfindlichkeit)  aus? Hierzu  können Ihnen die gleichen Fragen wie zu den Schmerzen gestellt werden.
  • Gibt es zusätzliche Belastungen, z.B. durch Beruf oder Familie?

Wie geht es dann weiter

In fast keinem Fall müssen Sie sich bei einer operativen Therapieempfehlung sofort dazu entscheiden. Sie haben immer die Möglichkeit, sich zu Hause Gedanken zu machen und auch eine qualifizierte Zweitmeinung eines anderen Wirbelsäulenchirurgen einzuholen. Falls in Ihrem Falle eine rasche operative Versorgung empfohlen wird, sollte dies aber nicht allzu lange verzögert werden. Im Falle einer Notfallsituation teilen wir ihnen das klar mit. Unter Umständen muss auch die direkte Einweisung erfolgen, z.B. in die Klinik für Neurochirurgie des Universitätsklinikums Freiburg, wenn eine unmittelbare Operation in der eigenen Abteilung nicht möglich ist.

Alle Infos zu Ihrem ersten Besuch als PDF